Ein jeder kennt sie und wir alle nutzen sie täglich: Emojis. Die kleinen bunten Bildchen, mit denen wir verschiedene Emotionen ausdrücken oder mittlerweile sogar Arbeiten, Bewegungen und vieles mehr anzeigen. In diesem Artikel dreht sich alles um die kleinen Bilder und vieles mehr.
„Emoji“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Bildschriftzeichen“. Mit dem Begriff werden die kleinen bunten Bilder, die jeder heute beim Schreiben von Textnachrichten bei WhatsApp und Co. nutzt, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen.
Anders verhält es sich mit dem Begriff „Emoticon“. Dieser setzt sich zusammen aus Emotion und Icon. Diese „Bildchen“ bestehen aus den ASCII-Zeichen (American Standard Code for Information Interchange). Bei ihnen handelt es sich um auf die Seite gelegte Smiley-Gesichter, die aus den Sonderzeichen der Computer/Smartphone-Tastatur erstellt werden, wie bspw. „:-), 🙁 oder ;-)“.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Sonderzeichen, wie bspw. die Krone zum Kopieren oder andere, die gern in E-Mails oder anderen Texten eingesetzt werden. Doch hier geht es ausschließlich um Emojis bzw. Emoticons.
Die Geschichte der Emojis/Emoticons
Seien wir ehrlich – wenn heute eine Textnachricht geschrieben wird, dann ist die Grammatik eher Nebensache, doch das richtige Emoji besonders wichtig. In den verschiedenen Messangern ist eine Vielzahl von Emojis integriert und es gibt sogar Apps mit denen die Auswahl noch vergrößert werden kann. So ist es möglich, mit einem Klick seine Gefühle oder Stimmung zu übermitteln – ohne auch nur ein Wort zu tippen.
Bereits im 19. Jahrhundert wurden die ersten Emoticons genutzt. Dabei handelte es sich um sogenannte Setzerscherze. Durch das Zeichnen von kleinen Gesichtern, sollten flexiblere und vielgestaltigere Ausdrücke ermöglicht werden. Im September 1982 nutzte auch der Informatikprofessor Scott E. Fahlmann die kleinen Bildchen, als er vorschlug kleine witzig gemeinte Kommentare mit einem 🙂 zu kennzeichnen und die eher ernst gemeinten mit einem :-(.
Zu der Zeit wurden Fahlmann und seine Kollegen gerade an das Aparnet angeschlossen, dem vorrangig vom Militär genutzten Vorgänger unseres heutigen Internets. In einem Chat machten sie sich über einen vermeintlich verseuchten Aufzug lustig (Nerd Humor ;-)). Ein Administrator, der den Post las, missverstand jedoch den Nerd Humor, was dazu führte, dass Fahlmann begann die Nachrichten mit auf die Seite gelegten Smileys zu kennzeichnen.
Die ersten digitalen Emojis
Gegen Ende der 90er Jahre kamen die ersten digitalen Emojis auf, die von dem Japaner Shigetaka Kurita, einem Entwickler bei NTT Docomo (größter Mobilfunkanbieter in Japan) entworfen wurden. Diese einfarbigen Bilderbuchstaben waren von den Manga-Comics inspiriert.
Allerdings sieht Fahlmann, der Erfinder der Emoticons in den Emojis eher einen Rückschritt in die Richtung der aegyptischen Hieroglyphen.
2011 hielten die Emojis auf den Apple iPhones Einzug und 2013 auf den Android Smartphones. Das heißt, so lange werden diese noch gar nicht genutzt, aber dennoch können wir uns eine Textmessage nicht mehr ohne Emoji vorstellen.
Über Unicode werden das Aussehen und der digitale Code eines Emojis festgelegt. Bei Unicode handelt es sich um einen internationalen Standard. Dieser ist verantwortlich für die Umsetzung von Schriftzeichen und Zeichensystemen. Emojipedia dokumentiert seit 2013 alle Unicode-Emojis mit Namen, Beschreibung und Abbildung. Den Welt-Emoji-Tag gibt es seit 2014 und vom chinesischen Künstler Xu Bing wurde sogar ein Buch veröffentlicht, dass komplett aus Emojis besteht. Das Buch mit dem Titel „Books from the Ground“ zeigt einen Tag im Leben eines städtischen Angestellten.
Die Oxford University press hat im Jahr 2015 das Emoji „Face with Tears of joy“ zum Wort des Jahres gewählt und „Emoji, der Film“ kam 2017 in die Kinos.
Die am meisten verwendeten Emojis auf Twitter werden auf der Webseite Emojitracker angezeigt, wo eindeutig das Wort des Jahres 2015 die Liste anführt. Das rote Herz vor dem Gesicht mit Freudentränen führt auf Emojipedia.
Immer wieder kommen neue Emojis hinzu
Im Jahr 2019 kamen 230 neue Emojis hinzu und 2020 waren es 117. Alljährlich entscheidet das Unicode Consortium über neue Emoji-Vorschläge und bestimmt, welche Emojis und Smileys auf den Smartphones und Tablets Platz finden. Bei dem Konsortium handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Mountain Viev, Kalifornien, die den internationalen Standard für Symbole und Schriftzeichen betreut. Mittlerweile sind an dieser die größten Software-Unternehmen der Welt beteiligt.
Für 2021 wurden 217 neue Emojis genehmigt und diese werden im Verlauf des jahres auf den Smartphones und Tablets erscheinen. So wird es ein brennendes Herz beispielsweise geben, aber auch ein Gesicht in den Wolken, eine Frau mit Bar und neue Optionen für gemischte Hautfarben für Paare. Es wird sich um ein relativ kleines Update von Unicode handeln, da ein neuer Zeitplan implementiert wurde. Der Grund ist das Unicode aufgrund von Covid-19 zurückgedrängt wurde. Die meisten Zusätze, die es geben wird, sind für gemischte Hauttonoptionen.
Die neuen Emojis gibt es über die Apps in den entsprechenden App-Stores. Für Android lautet der Name „Emojidom Smilies & Emoticon HD“, während die iOS User im Appstore nach „Emoticons & Extra Emoji Keyboard“ suchen müssen. Die App umfasst über 4.000 zusätzliche Emojis und das ohne das die Übersicht leidet.