Was vor einigen Jahren noch als Sonderausstattung beim Neuwagenkauf galt, ist heutzutage mittlerweile Standard. Junge Leute kennen gar nicht mehr den Kraftaufwand, wenn es darum ging einen Wagen ohne Servolenkung in eine kleine Parklücke zu bekommen.
Sie haben auch schon gar nicht mehr gelernt, wie man oftmals in Gefahrensituationen reagieren sollte, wenn ein Wagen zum Beispiel seitlich ausbricht. Denn dank der technischen Neuerungen sind Fahrzeuge mit diversen Zusatzfunktionen ausgestattet. Hierzu gehört auch das ESP-Steuergerät.
In diesem Beitrag nehmen wir das ESP-Steuergerät ein wenig unter die Lupe. Wofür es gut ist, was passiert, wenn es inaktiv ist und was zu tun ist, wenn es einen Defekt aufweist.
Das ESP-Steuergerät – Stabilität auf ganzer Linie
ESP, kurz für elektronisches Stabilitätsprogramm, ist für die Stabilisation eines Fahrzeuges in kritischen Situationen verantwortlich. Seine Aufgabe besteht darin, einen Wagen gegen seitliches Ausbrechen in Kurven oder bei anderen Gefahren, wie abruptes Abbremsen, in der Spur zu halten und ein Schleudern zu verhindern.
In Kombination mit dem ABS, dem Anti-Blockier-System, hat das ESP einen großen Anteil an der Verkehrssicherheit und verringert die Zahl der Unfälle, die durch ein Schleudern oder seitlichem Ausbrechen des Fahrzeuges passieren können.
Die Geschichte des ESP-Systems
Mitte der 1980ger wurde die Idee des ESP geboren und es dauerte fast 25 Jahre, bis das System bei Neufahrzeugen in „Serie“ gehen konnte. Mittlerweile werden über 80% aller Neuwagen mit diesem revolutionären System ausgestattet und es trägt seitdem zu einer Senkung der Unfallrate durch Schleudern und seitlich ausbrechende Autos bei. Und das weltweit.
Es gibt Gründe ein ESP-System kurzfristig manuell zu deaktivieren
So ausgefeilt die Technik des ESP-Systems auch ist, gibt es manche Situationen im Straßenverkehr, wo es die Fahreigenschaften negativ beeinflussen kann. Als Beispiel wäre hier eine schneebedeckte Straße mit einer Steigung zu nennen.
Eventuell durchdrehende Räder signalisieren dem System eine Gefahrensituation und es regelt die Motorleistung herunter, so dass das Fahrzeug langsamer wird und auch stehen bleiben kann. In solchen Fällen ist es angebracht, kurzfristig das System manuell zu deaktivieren und erst wieder nach Überwindung dieser Steigung in Betrieb zu nehmen.
Die ESP-Leuchte gibt Auskunft über die Aktivität des Systems
Es gibt drei verschiedene „Blink-Zustände“ der entsprechenden ESP-Leuchte, die Aussage über den aktuellen Vorgang im ESP-System geben.
- Beim Starten des Motors leuchtet die Kontrolllampe kurz auf und erlischt dann wieder. Dies zeigt dem Fahrer an, dass das System aktiv ist und bei „Gefahr im Verzug“ bereit ist, aktiv einzugreifen.
- Ein Blinken der Leuchte während der Fahrt, zeigt an, dass das System gerade in diesem Moment in das Fahrverhalten eingreift und den Wagen gegen Ausbrechen oder Schleudern unterstützt.
- Leuchtet die Kontrolllampe allerdings dauerhaft, sie geht zum Beispiel nach Anlassen des Motors nicht mehr aus, kann das zwei Gründe haben. Entweder wurde das System manuell ausgeschaltet und nicht wieder aktiviert oder es weist einen Defekt auf. In diesem Fall ist das Aufsuchen einer Autowerkstatt angebracht und eine ESP-Steuergerät Reparatur kann die Folge sein.
Dauerhaftes Leuchten der Lampe während der Fahrt – noch kein Grund zur Panik
Sollte die ESP-System Kontrolllampe während der Fahrt plötzlich dauerhaft leuchten, weist dies sicherlich auf einen Defekt im System hin. Ein sofortiges Abbrechen der Fahrt ist allerdings in den meisten Fällen nicht notwendig. Es sollte aber trotzdem umgehend ein Termin mit einer Werkstatt vereinbart werden, damit der Fehler ausgelesen und behoben werden kann.
ESP-System Reparatur statt kompletter Austausch
Wenn es früher noch Gang und gebe war ein defektes ESP-System bei einer Fehlermeldung auszutauschen, so ist man dazu übergegangen dieses, wenn es möglich ist, zu reparieren. Dies ist in den meisten Fällen wirtschaftlicher, wenn man die steigenden Rohstoffpreise betrachtet.
Überdies ist eine Reparatur auch im Sinne des steigenden Umweltschutzes. Rohstoffe können eingespart werden und eine aufwendige Entsorgung und Recycling der Materialien wird ebenfalls verringert.
Die Dauer einer Reparatur
Da es sich um ein komplexes System handelt, das nicht für sich „alleine arbeitet“, sondern in Kombination mit dem ABS geschaltet ist oder auch mit einer eventuell vorhandenen Wegfahrsperre des Fahrzeuges, muss die Werkstatt hier über den sogenannten „Tellerrand“ hinausschauen.
Es müssen also eventuell mehrere Teile eingeschickt werden, weil sie nur im Zusammenhang funktionstüchtig sind. In der Regel dauert eine ESP-System Reparatur ca. 4-5 Tage und in vielen Fällen gewähren Werkstätten eine 12-monatige Garantie auf die Instandsetzung des Systems.
Fazit – Eine ESP-System Reparatur für Sicherheit und Umweltschutz
Das permanente Aufleuchten der ESP-System Kontrolllampe ist die Warnung, dass das Fahrzeug nicht mehr auf die so sicherheitstechnische Errungenschaft des elektronischen Stabilitätsprogramms zugreifen kann und umgehend einer Fachwerkstatt vorgestellt werden sollte.
Durch eine Reparatur werden schnell wieder die Sicherheitsfunktionen dieses Systems voll funktionstüchtig und unter dem heutigen Aspekt des Umweltbewusstseins, werden wertvolle Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet. Reparieren statt Tauschen. Das ist die Devise der Zukunft.